algerischer Politiker; fr. Vorsitzender der Islamischen Heilsfront
* 1931 Biskra
† 24. April 2019 Katar
Herkunft
Abassi Madani wurde 1931 in der Oasenstadt Biskra im Aurès-Gebirge im Nordosten Algeriens geboren. Sein Vater, ein angesehener Nationalist, war Imam der größten Moschee dieses Städtchens.
Ausbildung
M. besuchte der Familientradition folgend zunächst eine Koranschule. Später holte er das Abitur nach, studierte Philosophie und Politische Wissenschaften in Algier sowie Pädagogik in London und promovierte schließlich über ein erziehungspsychologisches Thema. Später vertiefte er seine Kenntnisse des Islam an Kairos Al-Azhar-Moschee und Universität sowie in Saudi-Arabien. Zurück in Algier, erhielt er später an der dortigen Universität eine Professur für Soziologie.
Wirken
M. hatte sich am algerischen Befreiungskampf beteiligt, der schließlich zur Unabhängigkeit am 3. Juli 1962 führte. In jenen Jahren mehrmals auch in Gefängnissen der Kolonialmacht inhaftiert, knüpfte er engen Kontakt zu Rabah Bitat, dem späteren Präsidenten der algerischen Nationalversammlung.
Anfang der 1980er Jahre geriet M. in Konflikt mit dem Regime der Front de Libération Nationale (FLN), die eine Einparteienherrschaft und planwirtschaftliche Strukturen unter Bewahrung des Islam als Staatsreligion errichtet hatte. Als einer ihrer maßgeblichen Aktivisten verhaftet und zu einjähriger Freiheitsstrafe verurteilt wurde, gehörte M. zu den Gründern der islamischen Bewegung, die sich auch auf saudische ...